Artjoms Malecke

  • Los geht es mit den Stormcast Eternals. Ich habe erst gar nicht realisiert, dass hier zwei Frauen in der Einheit sind, zumal die Frau vorne rechts im GW-Handbuch, sagen wir, geschlechtsunspezifisch bemalt ist. Irgendwann sind mir dann die unterschiedlichen Formen der Brustplatten aufgefallen...


    Die Bases sind mit Agrellan Earth und Stirland Mud von GW gestaltet.

  • Jetzt werden die Oger bemalt! Mit der Bemalung dieser Armee habe ich vor ca. 15 Jahren angefangen - seitdem schlummerte sie in diversen Kisten und wartete geduldig auf ihren Einsatz. Die Bases mussten komplett neu gemacht werden, denn der Schnee (damals noch aus Natron angemischt) hat sich inzwischen gelblich verfärbt. Dieses mal kommt was Vernünftiges von AK drauf. Abgegriffene Stellen werden ausgebessert und unfertige Miniaturen fertig bemalt. Da ich mir natürlich nicht notiert habe, welche Farben ich damals verwendet habe, muss ich etwas improvisieren... Hier schon mal ein Sneak Peek von den Jungs.


  • Richtig richtig stark, super detailliert und sauber! Hut ab 👍👍


    Mal rein interessehalber, wie lange brauchst Du ca. für einen der Stormcasts?

    Ich gebe mir bei meinen Figuren schon echt Mühe (für meine Anfängerverhältnisse) und bin teilweise locker +6 Stunden für eine Figur zu Gange. Doch sehen meine Ergebnisse bei weitem noch nicht aus wie Deine 🫣😄

  • Danke, Tobi! Ich habe nicht die Zeit gestoppt, aber ich denke das mit 6 Stunden kommt hin. Um die Zeit zu verkürzen, bemale ich meistens nur die erste Miniatur komplett, um mir die Klarheit über Farbwahl etc. zu verschaffen. Danach bemale ich die restlichen Mitglieder der Einheit alle auf einmal, wie am Fließband (gleiche Farbe auf gleiche Stellen bei allen Minis). Damit kannst einiges an Zeit sparen.


    Mittlerweile habe ich mir einen Airbrush angeschafft, um z.B. Farbverläufe schneller und akkurater malen zu können.


    Noch ein Trick, um die Figuren besser aussehen zu lassen und Zeit zu sparen: Nicht alle Stellen sind gleich wichtig. Wenn man sich auf die wichtigen Stellen konzentriert, kann man die weniger wichtigen sehr einfach bemalen (oder je nach Grundierung komplett unbemalt lassen) und das fällst fast nicht auf. Zu den wichtigen Stellen gehören z.B. Gesichter (da schauen wir als Menschen immer zuerst drauf) und alle größeren Flächen, die man direkt sieht (Schilder, Standarten, Rüstungen). Unwichtige Stellen sind die, die man erst sieht, wenn man die Miniatur von unten anschaut, oder die sonst von Teilen der Miniatur verdeckt sind).

  • Danke! Das sind gute Tipps, welche ich versuche das nächste Mal umzusetzen. Tatsächlich habe ich zuletzt stets eine Figur nach der anderen bemalt und mich auch generell an kleinen und vermutlich nicht ganz so wichtigen Stellen aufgehalten, obwohl dort wahrscheinlich eh niemand hinschaut. Das Wissen darüber, dass ein zb Umhang von unten gesehen nicht komplett bemalt ist, wurmte mich ein wenig. Natürlich kam ich bei dem Gefummel dann mit dem Pinsel immer wieder gegen andere, bereits bemalte Stellen....


    Setzt Du die Köpfe später, also nach dem Bemalen auf den Körper oder ist die Figur komplett zusammengebaut? Der hohe Kragen der Rüstung macht es nicht leicht.


    Die leuchtenden Bltize auf den Schilden sind auch sehr gelungen. Setzt Du dafür einen hellblauen Streifen und anschließend einen feineren, weißen Strich?


    LG Tobi

  • Die Köpfe bemale ich im zusammengebauten Zustand, wobei es manchmal wirklich sehr eng ist. Früher waren die Minis deutlich einfacher - die modernen Minis, die aus mehreren sich überlappenden Schichten bestehen, machen es einem nicht leicht. Hier hilft nur Airbrush - mit dem kommst du überall hin. Um bereits bemalte Bereiche zu schützen, gibt es spezielle Maskiermittel (z.B. Liquid Mask von Vallejo).

    Oder du machst es auf die altmodische Art:

    Fertige Stellen werden mit (Matt)-Lack versiegelt, solltest du aus Versehen nochmal drankommen, kannst du mit einem sauberen Pinsel die unerwünschte Farbe auf der zu korrigierenden Stelle mit Wasser verdünnen und mit einem trockenen Pinsel aufsaugen (solange wiederholen bis die Stelle wieder frei von unerwünschter Farbe ist). Du kannst auch ohne Lack diese Korrekturen vornehmen, aber sehr zeitnah, solange die unerwünschte Farbe noch feucht ist. Und der Untergrund (die Farbe, die du übermalt hast) sollte schon länger trocken sein, sonst löst sie sich auch auf.


    Die Blitze sind ein helles Blau mit einem weißen Strich drüber, genau. Sie funktionieren aber so gut, weil die Schilde an sich einen Farbverlauf haben, der das "Leuchten" erzeugt.

  • Der erste "Rhinox"-Reiter ist fertig. Bisher habe ich lediglich die Minis ausgebessert, die ich vor ca. 15 Jahren bemalt habe. Das ist die erste komplett neu bemalte Miniatur für meine Oger-Armee. Hier kam auch zum ersten mal Airbrush zum Einsatz (für das Fell vom Reittier). Auch die Technik für die Bemalung von Muskel(bergen) ist neu - habe ich von Squidmar abgeschaut. Erwähnenswert ist auch das Metal Varnish von Vallejo - das erzeugt SEHR glänzende Oberfächen - sieht bei Metall sehr überzeugend aus. bei rostigen Stellen muss man aufpassen, sonst glänzen sie auch...


  • Wieder mal was geschafft.


    Hier einige Lessons Learned:

    - Vallejo Metal Varnish ist nicht wirklich geeignet für Rüstungen - eher was für geöltes Metall (Kanonen etc.). Für Rüstungen würde ich eher Satin Varnish empfehlen

    - Mit Vallejo Glaze Medium angemischte Glasuren nicht auf Metall-Farben anwenden - diese verlieren danach ihren Glanz und wirken irgendwie milchig

  • Hättest Du es nicht explizit erwähnt, hätte ich geschrieben: "Sieht richtig gut aus, besonders das leichte OSL an den Augen des Schamanen gefällt!"


    Jetzt finde ich das natürlich schwach.


    Nein, Spaß beiseite, tolle Arbeit! ^^

  • Ich feile weiter an meiner neuen Maltechnik (siehe Speed-Painting Tutorial). Was bei Orks mit ihrer grünen Haut relativ einfach funktioniert, ist bei Menschen nicht mehr der Fall. Wir Menschen reagieren sehr empfindlich darauf, wenn menschliche Haut unrealistisch aussieht und ich musste bei meiner letzten Warband einiges am zusätzlichen Aufwand für die Bemalung der Haut investieren. Immerhin habe ich eine Farbmischung gefunden, die sehr gute Ergebnisse für helle Hauttöne erzeugt (Bugman's Glow von Citadel + Medium Fleshtone von Vallejo + Light Flesh von Vallejo).

    Mein Ziel ist es aber, eine Technik zu entwickeln, die immer funktioniert, egal, ob man Orks, Menschen oder Untote bemalt. Immer der gleiche Workflow, keine Sonderbehandlung und immer ein gutes Ergebnis.


    Ich brauchte also etwas Übung und habe mir die Warcry Warband Darkoath Savagers geschnappt - jede Menge Haut und Muskeln. Hier exemplarisch ein Barbar mit Zwischenschritten.




    Auf den ersten Blick erkennt man es vielleicht nicht, aber ich habe beim Sprühen mit dem Airbrush einen Fehler gemacht - die Farbe wird nicht richtig pulverisiert und das Ergebnis sieht körnig aus - auch nach dem Auftragen der Glasuren. Hier eine Vergrößerung:


    In der Realität merkt man das kaum, daher werde ich diese eine Miniatur so lassen. Bei den anderen muss ich quasi von vorne anfangen (habe aus Übermut alle gleichzeitig gesprüht :wand:).

    Folgende Learnings habe ich aus diesem Experiment mitgenommen:
    - Meine Technik funktioniert auch bei Menschen - man muss nur die richtigen Farbtöne finden
    - Der Grundfarbton für die Haut ist Bugman's Glow von Citadel + Medium Fleshtone von Vallejo (also dreckiges Rot + dreckiges Gelb). Für die Glasur am Ende ebenfalls diese beiden Töne mit deutlich dominanteren Anteil von Bugman's Glow (etwa 2 zu 1). Die Glasur sollte sehr dünnflüssig sein - gerade noch deckend genug, um das Weiß der Highlights zu färben, nicht deckend genug, um die Schatten aufzuhellen.
    - Die Sprühtechnik ist entscheidend. Ich war zu vorsichtig mit dem Barbar aus dem oberen Beispiel - man kann und sollte aggressiver sprühen (habe ich aus Versehen bei einer Miniatur gemacht und nach dem lasieren, sah das Ergebnis besser aus - mehr Kontrast). Mehr Weiß + schärfere Übergänge von Weiß zur Grundfarbe = mehr Kontrast.
    - Vor dem Sprühen, das Sprühbild der weißen Farbe prüfen. Vielleicht liegt es an der Farbkonsistenz (habe mir extra Model-Air von Vallejo gekauft...), vielleicht am zu niedrigen Druck - ich werde schon den Grund für die "Körnigkeit" finden...

  • Danke für den Beitrag! Das Thema Hautfarben finde ich gerade sehr spannend, weil ich die Tage meine beiden Warbands bemalen will. Ich suche gerade nach einem einfachen Rezept für die Haut der Rotmire Creed / Faulsumpf Credo. Die Haut soll leicht faulig aussehen. Aufgrund der mir verfügbaren Farben wollte ich folgenden Ansatz probieren. Grundiert mit Wraithbone, dann grauer Wash von Vallejo, danach noch mit rotem wash in die Wunden. Meinst du das sieht nach was aus oder hast du da evtl. einen Tipp? Ich hab auch einen grünen und blauen Wash. Bei den Horns of Hashut plane ich als Basis den Medium Fleshtone von Vallejo zu nehmen und den mit weiß und schwarz aufzuhellen oder abzudenkeln. Bei den hellen Hauttönen dann evtl. noch mit etwas Vermillion Red dazu.

  • Zum Thema faulige bzw. ungesunde Haut: Ich bemale gerade die Tarantulos Brood und habe nach vielem Hin- und Herversuchen eine Base mit Bugman´s Glow (ebenso wie die Darkoath Herrn oben - die ich ähnlich bemalt habe) und dann einen dunkelblauen Wash von Army Painter verwendet. Wenn du danach mit Bugman wieder die Highlighs setzt und vielleicht den Wash etwas verdünnst, kommst du zu einem ziemlich dünnhäutigen und etwas nekrösen Hautton, der nicht sehr gesund aussieht. Das lässt sich mit einem grünen Wash sicherlich auch machen für einen noch ungesünderen Effekt.

    “It would seem that you have no useful skill or talent whatsoever," he said. "Have you thought of going into teaching?”

  • An einigen Stellen kannst du mit dem blauen Wash und einem extrem feinen Pinsel auch Adern ziehen. Das trägt auch zu dem etwas "vergifteten" Aussehen bei

    “It would seem that you have no useful skill or talent whatsoever," he said. "Have you thought of going into teaching?”

  • Wenn ich ungesunde Haut mit Wash-Technik bemalen würde, würde ich für den Grundton bräunliches Hellgrau nehmen, danach Akzente mit hellerem Ton setzen (Grau z.B.) und erst danach alles mit einem bläulichen oder grünlichen Wash anmalen. In dieser Reihenfolge, weil der Wash die Farbübergänge zwischen dem Grundton und den Highlights etwas geschmeidiger macht. Danach kann man, wenn man will, nochmal kleinere Highlights setzen (auf die vorher gesetzten Highlights).