FOG Marksburg 2015


  • Hallo zusammen,


    am Wochenende findet wieder für Field of Glory die German Open auf der Marksburg bei Koblenz statt.


    Nach dem ich im letzten Jahr mit meinen Timuriden eine Reiterarmee ins Feld führte, möchte ich 2015 mal wieder mehr moschen.


    Daher führe ich meine Ordonnance French aus, also Franzosen zum Ende des 15. Jahrhunderts.
    Der Hundertjährige Krieg ist 40 Jahre vorbei, mit Hilfe der Eidgenossen konnten die Burgunder abgewehrt werden und die die Reformation erfasste das Land.
    Aus beiden Kriegen haben die Generäle einiges gelernt: Die Ritter sind nun drilled (und nicht mehr so unbeherrscht und eigenmächtig), der Langbogen hat seinen Weg als Waffe ins Arsenal der Infanterie gefunden und hat die Armbrust abgelöst. Außerdem sind Pikeniere (zum Teil als Schweizer Söldner) ein fester Bestandteil der Armee geworden.


    Meine Truppe besteht aus
    4 Troop Generals
    2 battlegroups á 4 Basen Ritter (superior, aber drilled, was Manöver erleichtert)
    1 battlegroup á 12 Basen frz. Piken (leider poor, aber billig)
    2 battlegroups á 8 Basen Piken (superior, weil Schweizer)
    2 battlegroups á 6 Basen frz.Langbogenschützen (poor, wieder billig)
    3 battlegroups á 6 Basen ordonnance Longbowmen (average, aber bei 18 Basen ist halt schluss)
    3 battlegroups á 4 Basen light foot mit Handguns und
    1 battlegroup mit 4 Basen light foot mit Wurfspeeren
    Diese Plänkler kann man einfach immer gebrauchen, außerdem erhöhen sie die Anzahl der battlegroups, was immer gut ist.




















    Mehr Fotos und meine Berichte folgen dann nächste Woche.

  • Ichn find die FOG Armeen sehen echt immer klasse aus und die hier macht da keine Ausnahme!
    Echt schick :ok: besonderst cool find ich die ganzen verschiedenen Farben ohne das die Armee total zusammen gewürfelt aussieht.
    Und das mini Diorama :lol:

  • Zitat

    der Langbogen hat seinen Weg als Waffe ins Arsenal der Infanterie gefunden und hat die Armbrust abgelöst


    oO


    Man lernt hier ja sogar was über Geschichte ^^


    Ich hatte eigentlich gedacht, die Armbrust als "technologisch fortgeschrittenere Waffe", hätte den Bogen abgelöst, und nicht andersrum (vor allem auch wegen der Durchschlagskraft gegen Dosen).

    'There are no Atheists in Foxholes' isn't an argument against atheism, it's an argument against Foxholes.

    James Morrow


  • Nein, die Armbrust ist wesentlich einfacher zu bedienen. Man kann jedem Bauern eine in die Hand drücken, er kann selbst laden (oder der Bauer lädt für seinen Herren nach) und feuern.
    Die Armbrüste wurden im Laufe der Zeit sicher verbessert was Durchschlag etc. angeht, war aber dem Langbogen deutlich unterlegen.


    Die Engländer machten die Bekanntschaft mit dem Langbogen bei der Eroberung von Wales und übernahmen diesen. Da man dafür aber gut ausgebildete und muskulöse Schützen braucht, wurde das Bogenschießen in England Nationalsport, es gab später quasi auf jedem Dorfplatz ein sonntägliches Schützen-Turnier.
    Die taktischen Erfolge im hundertjährigen Krieg zeigten dann die deutliche Überlegenheit von trainierten Schützen (wichtig trainiert). Die Schussrate ist so enorm überlegen, dass die Langbogenschütz jede Armbrusteinheit schlicht zusammenschoss. Von manchen Schlachten sind Materialscheine überliefert wie schnell die Pfeile zu den Schützen gebracht werden mussten. Trainierte Einheiten verschossen bis zu 10 Pfeile die Minute und zum Teil waren nach 30 Minuten die Pfeile aus.


    Die Franzosen wollte den Langbogen aber lange nicht übernehmen. Die Angst vor den eigenen Bauern war größer wie die Angst vor den Engländern.
    Erst nach dem hundertjährigen Krieg wurden Langbogenschützen Teil der Armee.

    .


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  • Erstaunlich ... wieder was gelernt.


    Achso, die Truppe oben macht übrigens richtig was her, sehr schick. Die Zelte finde ich besonders gut.

    'There are no Atheists in Foxholes' isn't an argument against atheism, it's an argument against Foxholes.

    James Morrow

  • Ja, ein Lager ist immer verpflichtend.


    Und da habe ich mal vor Jahren ein Zelt nicht gewaschen, nach drei Wochen blätterte die Farbe inkl. Grundierung ab. :skull:

  • Welcher Maßstab ist das? Auch 15mm?


    Und was sind das für Bases? Ich nehme an, unterschiedliche. Auf dem Bild hier sieht man das gut. Während die Plänkler sehr gute Bases haben sind die der Bogenschützen doof gewellt. Bei den Generalen ist es noch schlimmer.


  • "ich" schwärmt immer von seinen Bierdeckeln. Könnte sein. Aber egal was es ist, ich will es wissen, damit ich den Fehler nicht nachmache. :ok:

  • Ja, 15mm und ja Bierdeckel :) Ich habe die Farbe der Base zu sehr verdünnt...
    Und auf dem Bild sieht man es mehr wie auf dem Schlachtfeld ;)
    Die Plänkler stehen auf gekauften Plastikbasen, die sind aber Mist. Viel zu rutschig, da hatte ich schon mal eine ganze Erdschicht mit 2 Minis in der Hand und die schwarze Basen lag noch da.


    Und für Planetfall brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Es sind Resin Basen dabei.
    Der Maßstab zu FOG müsste auch fast gleich sein.

    .


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  • Spiel 1 – Samstag morgen gegen Jean-Luc aus Belgien mit mittelalterlichen Dänen


    Diese Armee kenne ich und habe sie auch schon gespielt - alles beinharte heavy foot und Ritter für die Ebene. Ich möchte eher etwas Gelände haben, damit sich meine Bogenschützen nicht im offenen mit Nahkämpfern anlegen müssen.


    Jean Luc gewinnt die Initiative und wählt als Geländeart „Wood“ aus. OK, das macht schon Sinn, weil dann meine Bogenschützen auch etwas behindert sind. Aber die Größe seiner Geländestücke macht dann weniger Sinn, mein Gegner möchte ja eigentlich ohne Gelände spielen.


    Also bleiben drei Wälder meines Gegners, ein Wald sowie eine Plantage und ein Buschwerk von mir auf meiner Seite liegen.


    Die Dänen ziehen sich auf meiner rechten Seite bis zum Zentrum hin auseinander.





    Meine Truppen rücken auf meiner linken Seite schnell vor,





    während ich rechts nur halten bzw. aufhalten will.




    Mein Gegner rückt nur zögerlich vor.
    Meine Zweifel ausdrückend frage ich ihn nach 30 Minuten if we will fight this game, was er ausdrücklich und absolut bestätigt „we will, i´m sure“.





    Nur um im selben Atemzug seine Truppen zu drehen und sich zurückzuziehen.
    Selbst auf meiner rechten „nur halten“ Flanke zieht er Truppen zur Tischkante, damit ich nicht vorbeischlüpfen kann.





    1-2 Runden später ist klar: Er will keineswegs zu mir kommen.





    Nun muss ich ein paar Minuten nachdenken, ob ich mich denn aus meiner Geländestellung heraus bewegen will. Im offenen Gelände bin ich auf jeden Fall unterlegen. Meine Piken sind nur bedingt (weil teilweise poor) zum kämpfe da, die dänische Kampflinie ist deutlich besser und selbst meine Ritter sind nicht sehr erpicht darauf in die dänische Infanterie einzuschlagen.


    Schließlich versuche ich es aber doch, damit überhaupt etwas passiert.
    Mein Ansatzpunkt ist das äußere Ende der dänischen Linie, nahe der eigenen Tischkante.





    Ich will dort den Beschuss von zwei BG´s Langbögen und einer light foot mit firearms (das bringt zusammen mit der unsicheren Tischkante wenigstens moralische Nachteile für meinen Gegner) dort auf die Dänen konzentrieren.
    Bei durchschnittlichen Würfeln sollten die Dänen moralisch zu schwächen und damit angreifbar sein.





    Die Flanken der Langbögen schützen meine Ritter und die Piken.





    Das Ende ist schnell erzählt: Ich schaffe es nicht die Dänen moralisch durch Beschuss zu schwächen, meine Ritter krachen in die Infanterie, aber auf beiden Seiten passiert nichts mehr. Die Zeit ist um und wie spielen unentschieden.


  • Spiel 2 – gegen Klaus aus Koblenz mit Mykaenern, also die Griechen vor Troja quasi
    Und in dieser Zeit spielt er seine Armee auch: Viele medium foot Geländeinfanterie inkl. Myrmidonen mit ein paar Plänklern vor der Kampflinie und einige leichte Streitwagen für die Flanken.


    Wieder gewinnt mein Gegner die Initiative und wählt „Agriculture“ als Geländeart aus. Mir gelingt es jedoch die Tischmitte sehr frei zu halten von Gelände.


    Hm, mit medium foot gegen Piken und Ritter und dann kein Gelände?
    Klaus will die Sachen schnell hinter sich bringen und zieht schnellstmöglich vor (hier sind wir in Runde 2).





    Allein meine Bogenschützen machen mir etwas Sorgen gegen die Streitwagen, aber das geht zur Not auch in der Ebene.





    Im Zentrum ist nicht mal Denken gefragt: VORWÄRTS





    Rechts will ich wieder Beschuss auf die Streitwagen konzentrieren.





    Tja, und dann ist wieder alles ganz schnell erzählt: Mein Gegner hätte es so schon schwer genug gehabt, aber meine Truppen schlagen in die feindliche Linie ein, ich würfel göttlich und stanze ohne Gegenwehr ein 4 Einheiten Loch in die Front – in einer Runde…
    Sowas gibt es nur sehr selten bei FOG. Meistens muss der Gegner erst moralisch und damit auch kräftemäßig niedergekämpft werden.
    Aber so gab Klaus das Spiel auf und ich hatte viel Zeit bei anderen Partien zuzuschauen.

    .


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  • 3. Spiel – Sonntag morgen und entsprechend müde traf ich auf Thomas mit Merowingern


    Diese Armee kannte ich nicht, aber ich vermutete auf (zeitgenössisch vergleichbare Armeen haben das) viele Speerträger und leichte Truppen. Sicher keine Ritter, aber evtl. zahlreiche Cavalry.


    Gut die Cavalry kam auch, wurde aber als average mit Lanze vorgestellt und damit war klar: Sowas spielt keiner mit 24 Basen und die Jungs sitzen ab, dann aber vermutlich moralisch besser wie average…


    Der Tisch war wieder sehr offen (abermals aber ich die Initiative nicht gewonnen) und in der Mitte blieb lediglich ein sanfter Hügel.
    Etwas Gelände hätten sich meine Bogenschützen schon gewünscht.





    Die Merowinger ziehen vor, bleiben aber außerhalb des Hügels.





    Auf meiner rechten Flanke hatte Thomas eine leichte Reiterei und drei Hinterhalt-Marker.
    Ich rechnete mit mindestens einer heavy foot (als Schutz) und ein paar leichten Truppen, und hielt mich hier etwas zurück.
    Tatsächlich waren hier aber nur drei weitere BG´s leichte Reiterei. Das sah ich als Chance Punkte zu machen.
    Wenn Bogenschützen etwas können, dann kleine moralisch nicht stabile Plänkler zusammenschießen…





    Meine Kampflinie:






    Auf der linken Flanke kamen die Merowinger auf meine Bogenschützen zu, die feuerten was das Zeug hält…




  • Die Zentren nähern sich an,





    während ich Rechts die leichten Reiter gut in den Griff bekomme.
    Ich habe dort dreimal Bogenschützen, dreimal Plänkler und zwei Generäle eingesetzt.





    Tja, und dann beginnt das Verhängnis:
    Links können die Bogenschützen die Merowinger tatsächlich moralisch schwächen (aber nur eine Runde lang), dann versagen meine Schützen völlig, Thomas stärkt seine Truppen wieder und die Jungs wischen mit meinen Männern den Boden auf…
    Ich schaffe weder ordentliche Nahkämpfe, noch halte ich moralisch stand.





    Und auf der rechten Seite? Das gleiche Bild.
    Meine Schützen versagen, Thomas kann seine angeschlagenen Leichten wieder moralisch hochziehen und schießt stattdessen meine Bogenschützen zusammen.
    Zum Vergleich: ich bringe 18 Fernkampfwürfel auf und werde von 8 Würfeln eingedost…





    Selbst im Zentrum würfel ich so mies, dass meine eigentlich überlegenen Piken keinen Stich machen.




    Am Ende verliere ich das Spiel mit 8:2 oder so und meine Würfel sind nach dem tollen 2. Spiel (wo ich aber gar nicht gebraucht hätte) wieder deutlich unter dem Durchschnitt.